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Pflegende Männer: Herausforderungen und Unterstützung für die wachsende Gruppe

12.07.2025 15 Min. Lesezeit Ambulante Pflege
Pflegende Männer: Herausforderungen und Unterstützung für die wachsende Gruppe

Pflegende Männer: Herausforderungen und Unterstützung für die wachsende Gruppe

Pflege ist längst keine reine „Frauensache“ mehr. Immer mehr Männer übernehmen sowohl beruflich als auch privat Pflegeaufgaben. Doch sie stehen vor besonderen Herausforderungen: von der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bis hin zu emotionalen Belastungen. Gleichzeitig fehlen oft passgenaue Unterstützungsangebote.

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • 27 % der Pflege-Auszubildenden in Deutschland waren 2023 männlich.

  • 19,3 % der Männer pflegen informell Angehörige (Frauen: 23,9 %).

  • Männer berichten häufiger von gesundheitlichen Problemen durch Pflegebelastung.

  • In den USA sind 40 % der pflegenden Angehörigen Männer – ein Trend, der auch in Deutschland spürbar ist.

Herausforderungen:

  • Beruf und Pflege: Männer bleiben oft Hauptverdiener und arbeiten Vollzeit, was zu Überlastung führt.

  • Emotionale Isolation: Gesellschaftliche Erwartungen und Schamgefühle erschweren den Umgang mit Belastungen.

  • Intime Pflegesituationen: Viele Männer fühlen sich unvorbereitet oder empfinden Scham.

Unterstützungsangebote:

  • Selbsthilfegruppen: Lokale Netzwerke bieten Austausch und emotionale Unterstützung.

  • Digitale Plattformen: Tools wie MeinPflegefinder helfen bei der Organisation und Suche nach Diensten.

  • Flexible Arbeitsmodelle: Homeoffice und Pflegezeit können Entlastung schaffen.

Pflegende Männer brauchen mehr gezielte Unterstützung – von emotionalem Beistand bis hin zu praktischen Lösungen. Der gesellschaftliche Wandel ist da, jetzt sind konkrete Maßnahmen gefragt.

Statistiken und Demografie

Zahlen zeigen: Männer übernehmen immer häufiger eine aktive Rolle in der Pflege. Laut einer Erhebung aus den Jahren 2019/2020 kümmern sich 19,3 % der Männer in Deutschland informell um pflegebedürftige Angehörige, während der Anteil bei Frauen bei 23,9 % liegt. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist also geringer, als oft angenommen wird.

Die Altersverteilung liefert weitere Einblicke: In der Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren sind 24,6 % der Männer in die Pflege eingebunden, im Vergleich zu 32,7 % der Frauen. Diese Generation der Babyboomer wird in den kommenden Jahren weiter altern, was die Bedeutung der familiären Pflege weiter verstärken dürfte.

Auch die Intensität der Pflege unterscheidet sich. Während 6,5 % der Deutschen intensive Pflege mit mindestens 10 Stunden wöchentlich leisten, übernehmen 15,2 % weniger zeitaufwendige Pflege von unter 10 Stunden pro Woche. Zum Vergleich: In den USA sind bereits 40 % der pflegenden Angehörigen Männer, was etwa 16 Millionen Menschen entspricht.

Interessant ist ebenfalls die Dauer der Pflege. In den USA betreuen Männer ihre Angehörigen im Schnitt fast vier Jahre, bei Ehepartnern sogar rund fünf Jahre. Zudem übernehmen 63 % der männlichen Pflegenden dort die Hauptverantwortung.

Diese Zahlen verdeutlichen, wie sich die Pflege in Deutschland und weltweit verändert und welche Rolle Männer dabei zunehmend spielen.

Wandel der Geschlechterrollen in der Pflege

Die Zahlen zeigen klar: Das traditionelle Rollenbild, nach dem Pflege vor allem „Frauensache“ ist, gerät ins Wanken. Mehrere Faktoren treiben diesen gesellschaftlichen Wandel voran.

Ein entscheidender Faktor ist die demografische Entwicklung. Die Zahl der über 65-Jährigen wird von 3,4 Millionen im Jahr 2016 auf 4,5 Millionen im Jahr 2030 steigen – ein Anstieg von 32 %. Gleichzeitig werden ab 2025 viele Babyboomer selbst ein Alter erreichen, in dem sie auf Pflege angewiesen sind. Dadurch sinkt die Verfügbarkeit familiärer Pflegekräfte, während der Bedarf an professioneller Unterstützung steigt.

Auch die Motivation männlicher Pflegender zeigt Veränderungen. In den USA geben 50 % der Männer an, ihre Rolle freiwillig übernommen zu haben, während die andere Hälfte sich dazu verpflichtet fühlte. Das deutet darauf hin, dass Männer bewusster Entscheidungen treffen, wenn es um die Pflege ihrer Angehörigen geht.

All diese Entwicklungen verdeutlichen, dass sich die Rollenbilder in der Pflege wandeln und Männer zunehmend Verantwortung übernehmen – sowohl aus Notwendigkeit als auch aus Überzeugung.

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Besondere Herausforderungen für pflegende Männer

Im Zuge des sich verändernden Rollenbildes stehen Männer, die Pflegeaufgaben übernehmen, vor ganz eigenen Herausforderungen. Diese betreffen vor allem die Balance zwischen Beruf und Pflege, emotionale Belastungen und persönliche Erfahrungen.

Vereinbarkeit von Beruf und Pflegeaufgaben

Die gleichzeitige Verantwortung für Beruf und Pflege ist für viele Männer eine enorme Belastung. Während es gesellschaftlich oft akzeptiert wird, wenn Frauen beruflich zurücktreten, fühlen sich Männer häufig verpflichtet, weiterhin als Hauptverdiener zu fungieren. Ohne ausreichende finanzielle Unterstützung bleibt vielen nichts anderes übrig, als Vollzeit zu arbeiten und parallel die Pflege zu übernehmen. Dabei haben pflegende Angehörige gesetzliche Rechte auf Pflegezeit und Familienpflegezeit, die viele nicht kennen. Das führt nicht selten zu chronischer Überforderung und gesundheitlichen Problemen. Viele Betroffene fordern deshalb eine bessere finanzielle Entschädigung, da sie oft Jahre ihres Berufslebens opfern müssen.

Hinzu kommen bürokratische Hürden: Komplexe Antragsverfahren kosten viel Zeit und Energie, die ohnehin knapp bemessen ist. Neben diesen organisatorischen und finanziellen Schwierigkeiten kämpfen viele Männer auch mit emotionalen und sozialen Belastungen.

Emotionale und soziale Schwierigkeiten

Männer, die Pflegeaufgaben übernehmen, stoßen oft auf gesellschaftliche Vorurteile. Wer traditionelle Rollenbilder verlässt, riskiert soziale Isolation. Gleichzeitig empfinden viele Männer den Druck, ihre "Männlichkeit" zu bewahren, was dazu führt, dass sie ihre Gefühle nicht offen zeigen und Belastungen eher mit sich selbst ausmachen. Im Gegensatz dazu sprechen Frauen häufiger über ihre Sorgen und suchen aktiv Unterstützung. Diese Zurückhaltung kann dazu führen, dass männliche Pflegende seltener Hilfe in Anspruch nehmen und sich emotional isolieren. Gezielte Selbstfürsorge-Strategien können diesem Teufelskreis entgegenwirken.

Erfahrungsberichte pflegender Männer

Vor allem die Intimität der Pflege stellt für viele Männer eine große Herausforderung dar. Laut einer Studie empfinden 54 % der männlichen Pflegenden solche Aufgaben als besonders schwierig – oft, weil sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen oder entsprechende Schulungen fehlen. Schamgefühle sind dabei keine Seltenheit, insbesondere bei der Pflege nahestehender Angehöriger.

Männer neigen außerdem dazu, sich stärker auf praktische und organisatorische Aspekte der Pflege zu konzentrieren, während sie emotionalen Themen eher aus dem Weg gehen.

Ein weiteres Problem ist die Vereinsamung: Der zeitliche Aufwand der Pflege führt oft dazu, dass soziale Kontakte vernachlässigt werden und Freundschaften darunter leiden. Diese Mehrfachbelastung bleibt nicht ohne Folgen, denn sie gefährdet langfristig auch die Gesundheit der Pflegenden selbst.

Unterstützungsangebote für pflegende Männer

Für Männer, die in der Pflege tätig sind, gibt es verschiedene Anlaufstellen und Angebote. Diese reichen von lokalen Selbsthilfegruppen bis hin zu digitalen Plattformen, die Unterstützung und Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf Selbsthilfegruppen, digitale Hilfsangebote und die Vorzüge beider Ansätze.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Männer

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen setzen genau dort an, wo pflegende Männer oft Unterstützung benötigen: bei emotionalen Herausforderungen und organisatorischen Fragen. In Deutschland gibt es immer mehr Gruppen, die speziell auf männliche Pflegende zugeschnitten sind. Diese Gruppen bieten einen geschützten Raum für offene Gespräche und den Austausch von Erfahrungen.

Auch Pflegestützpunkte sind eine wertvolle Anlaufstelle. In Berlin können pflegende Angehörige über die kostenlose Hotline 0800 59 500 59 Beratung zu Themen wie Auszeiten, Sozialversicherung und alltäglichen Pflegefragen erhalten.

Auf internationaler Ebene setzt sich die Organisation MenCare dafür ein, Männer stärker in die Pflege einzubinden. Diese Initiative arbeitet mit Partnern in Deutschland zusammen und trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Rolle pflegender Männer zu stärken.

Während lokale Gruppen den direkten Austausch fördern, bieten digitale Plattformen eine flexible Alternative.

Online-Plattformen für die Suche nach Hilfe

Digitale Plattformen sind ideal für Männer, die diskret und flexibel Unterstützung suchen. Dienste wie MeinPflegefinder helfen dabei, passende Pflegedienste in der Nähe zu finden und direkt Kontakt aufzunehmen. Für das erste Gespräch mit einem Pflegedienst sollten Sie sich jedoch systematisch vorbereiten und wichtige Fragen parat haben. Gerade für Männer, die sich unwohl fühlen, persönlich um Hilfe zu bitten, bieten solche Plattformen einen einfachen Zugang.

Neben der Vermittlung von Dienstleistungen wie Medikamentengabe, Wundversorgung oder Mobilitätstraining liefern diese Plattformen auch wichtige Informationen zu finanzieller Unterstützung und rechtlichen Fragen. Besonders berufstätige Männer profitieren von der Zeitersparnis und der gebündelten Informationsvielfalt.

Lokale versus Online-Unterstützung: Was funktioniert am besten?

Beide Ansätze – lokale und digitale Unterstützung – haben ihre Stärken:

AspektLokale UnterstützungOnline-Unterstützung
VerfügbarkeitBegrenzte ÖffnungszeitenRund um die Uhr erreichbar
Persönlicher KontaktDirekter Austausch möglichAnonymer, weniger persönlich
FlexibilitätFeste Termine erforderlichNutzung nach eigenem Zeitplan
ZugangPersönliche Präsenz notwendigVon überall erreichbar
VernetzungLokale KontakteÜberregionale Vernetzung
HemmschwelleHöher bei sensiblen ThemenNiedriger durch Anonymität

Die Wahl zwischen beiden Ansätzen hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Für viele Männer erweist sich eine Kombination aus beiden Möglichkeiten als besonders hilfreich. Digitale Plattformen sind ideal, um erste Informationen zu sammeln und konkrete Hilfsangebote zu finden. Lokale Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen bieten hingegen den persönlichen Austausch und emotionale Unterstützung, die langfristig wertvoll sein können.

Männer, die Schwierigkeiten haben, über ihre Belastungen zu sprechen, finden oft in Online-Angeboten einen niedrigschwelligen Zugang. Wer hingegen den direkten Kontakt bevorzugt, profitiert eher von lokalen Gruppen. Eine Kombination beider Ansätze kann dabei helfen, die Herausforderungen der Pflege besser zu bewältigen.

Praktische Tipps für pflegende Männer

Der Pflegealltag bringt viele Herausforderungen mit sich, besonders für Männer, die oft Beruf und Pflege unter einen Hut bringen müssen. Mit den richtigen Strategien lässt sich dieser Balanceakt meistern, ohne die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Hier sind einige Ansätze, die helfen können.

Beruf und Pflege in Einklang bringen

Für viele Männer ist die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege eine große Hürde. Besonders, da die Mehrheit weiterhin Vollzeit arbeitet – nur 6 % der Väter sind in Teilzeit tätig, während es bei berufstätigen Müttern mit kleinen Kindern ganze 70 % sind.

Ein gutes Zeitmanagement ist hier entscheidend. Zusätzlich sollten Sie den monatlichen Entlastungsbetrag von 131 Euro optimal nutzen, um externe Hilfe zu finanzieren. Flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice, angepasste Arbeitszeiten oder komprimierte Wochen können Entlastung bieten. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über solche Möglichkeiten und informieren Sie sich über Ihre Rechte, wie Pflegezeit oder Familienpflegezeit. Eine offene Kommunikation mit Vorgesetzten kann dabei helfen, praktikable Lösungen zu finden.

Doch nicht nur berufliche Anpassungen sind wichtig, auch persönliche Herausforderungen müssen gemeistert werden.

Intime Pflege und der Umgang mit Scham

Pflegesituationen, die intime Handlungen erfordern, können besonders belastend sein. Hier hilft es, sich die Pflege als medizinische Aufgabe vorzustellen und eine professionelle Distanz zu wahren.

„Die Bereitstellung intimer Pflege für weibliche Klientinnen war eine herausfordernde Erfahrung für männliche Pflegekräfte. Die Teilnehmer beschrieben, wie sie dabei in den persönlichen Raum dieser Klientinnen eindringen mussten. Folglich erlebten sie oft verschiedene negative Gefühle und verwendeten mehrere Strategien, um ihnen während der Pflegeerbringung zu helfen."

Eine klare Kommunikation ist essenziell. Erklären Sie vor jeder Handlung, was geplant ist, und holen Sie das Einverständnis der pflegebedürftigen Person ein. Respektieren Sie dabei stets deren persönliche Grenzen.

„Das Einstimmen auf einen Kommunikationsstil, der dem individuellen Pflegeempfänger entsprach, schuf eine Basis für Interaktionen, die sowohl das Ausführen persönlicher und intimer Pflege als auch das Herunterspielen potenziell peinlicher Situationen ermöglichte."

Schamgefühle sind in solchen Situationen normal. Wichtig ist, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen und sich nicht mit anderen zu vergleichen. Wenn Gefühle der Überforderung überhandnehmen, können Selbsthilfegruppen oder professionelle Beratungen eine wertvolle Unterstützung sein.

Zusätzlich können Sie auf externe Unterstützung zurückgreifen, um emotionale und organisatorische Belastungen zu reduzieren.

Lokale und digitale Unterstützung nutzen

Sowohl lokale Dienste als auch digitale Angebote erleichtern den Pflegealltag erheblich. Pflegestützpunkte bieten umfassende Beratung zu Themen wie Pflegeleistungen, Auszeiten oder Sozialversicherung.

Digitale Plattformen wie MeinPflegefinder helfen Ihnen dabei, schnell passende Pflegedienste zu finden – von Medikamentengabe über Wundversorgung bis hin zu Mobilitätstraining. Solche Angebote sind besonders für berufstätige Männer eine große Hilfe.

Denken Sie auch an präventive Maßnahmen: Planen Sie rechtzeitig Unterstützung ein und sorgen Sie für regelmäßige Erholungsphasen durch professionelle Pflegevertretung. Tagespflege, Verhinderungspflege oder Kurzzeitpflege können dabei helfen, langfristig einen Ausgleich zu schaffen.

Vergessen Sie dabei nicht, auf sich selbst zu achten. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind essenziell, um Ihre eigene Gesundheit zu bewahren.

„Sie können keine gute Pflegekraft sein, wenn Sie nicht auf sich selbst aufpassen."

Indem Sie lokale Angebote und digitale Ressourcen kombinieren, schaffen Sie eine solide Basis, um sowohl den Pflegealltag als auch Ihre eigenen Bedürfnisse zu bewältigen.

Fazit: Bessere Unterstützung für pflegende Männer schaffen

In Deutschland übernehmen etwa 5,5 Millionen Männer Pflegeaufgaben, was zeigt, dass sich traditionelle Geschlechterrollen verändern. Doch mit diesem Wandel entstehen auch neue Herausforderungen, die gezielte Lösungen erfordern.

Eine zentrale Rolle spielen Hausärzte, da 60 % der pflegenden Angehörigen ihre Situation bereits mit ihnen besprechen. Diese Gespräche sollten systematischer und intensiver geführt werden, um Überlastung frühzeitig zu erkennen und präventiv handeln zu können.

Solche frühzeitigen Gespräche sind die Basis für konkrete Maßnahmen, die speziell auf die Bedürfnisse männlicher Pflegender zugeschnitten sind. Praktische Ansätze wie flexible Arbeitsmodelle sind besonders wichtig, um Pflege und Beruf besser vereinbaren zu können. Digitale Plattformen wie MeinPflegefinder helfen dabei, schnell passende Pflegedienste zu finden.

Flexibilität am Arbeitsplatz spielt eine entscheidende Rolle, da zwischen 29 % und 60 % der pflegenden Angehörigen unter erheblichem psychischen Stress leiden. Arbeitgeber müssen hier passende Lösungen anbieten, um die Belastung zu reduzieren.

Auch das Aufbrechen traditioneller Rollenbilder ist notwendig. Schulungen und Informationskampagnen können helfen, pflegende Männer besser zu unterstützen – nicht nur medizinisch, sondern auch emotional.

Die Zukunft der Pflege liegt in einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, lokalen Gesundheits- und Pflegestrukturen sowie interprofessionellen Netzwerken. Nur durch eine integrative Strategie, die medizinische Versorgung, flexible Arbeitsbedingungen und digitale Angebote verbindet, können pflegende Männer die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.

Der gesellschaftliche Wandel hat begonnen, doch jetzt müssen konkrete Schritte folgen, um Pflege als gemeinsame Aufgabe anzuerkennen – unabhängig vom Geschlecht.

FAQs

Mit welchen besonderen Herausforderungen sehen sich pflegende Männer in Deutschland konfrontiert, und wie können sie diese bewältigen?

Herausforderungen für pflegende Männer

Männer, die Pflegeaufgaben übernehmen, stehen oft vor besonderen Schwierigkeiten, die eng mit traditionellen Rollenbildern und gesellschaftlichen Erwartungen verknüpft sind. Das Bild des „typischen“ männlichen Versorgers übt auf viele einen spürbaren Druck aus. Besonders intime Pflegetätigkeiten können Schamgefühle hervorrufen, was die Situation zusätzlich belastet. Darüber hinaus fehlt es pflegenden Männern häufig an Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld, was das Gefühl der Isolation verstärken kann.

Unterstützung und Lösungsansätze

Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, bieten Selbsthilfegruppen und gezielte Unterstützungsangebote eine wertvolle Hilfe. Der Austausch mit anderen Männern in ähnlichen Situationen kann nicht nur das Selbstvertrauen stärken, sondern auch praktische Ratschläge und Strategien liefern. Gleichzeitig ist es entscheidend, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen. Aufklärung und das Hinterfragen stereotyper Geschlechterrollen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mit einer Kombination aus persönlicher Unterstützung und gesellschaftlichem Wandel können pflegende Männer ihre Aufgaben mit mehr Sicherheit und Stärke bewältigen.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für pflegende Männer, um Beruf und Pflege besser zu vereinbaren?

Unterstützung für pflegende Männer in Deutschland

Männer, die in Deutschland Pflegeaufgaben übernehmen, können auf eine Reihe von Hilfsangeboten zurückgreifen, um die oft herausfordernde Kombination von Beruf und Pflege besser zu bewältigen. Dazu zählen flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Homeoffice, die es ermöglichen, den Alltag flexibler zu gestalten. Darüber hinaus gibt es gesetzlich festgelegte Möglichkeiten wie Kurzzeitpflege oder Pflegezeit, die es erlauben, sich für einen begrenzten Zeitraum intensiver um die Pflege zu kümmern.

Auch finanzielle Unterstützung ist verfügbar: Pflegegeld und der Entlastungsbetrag können die Pflege zu Hause erleichtern und finanzielle Belastungen abfedern. Neben diesen praktischen Hilfen bieten Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen eine wichtige Anlaufstelle. Hier können pflegende Männer nicht nur Informationen erhalten, sondern auch den Austausch mit anderen in ähnlichen Situationen suchen – eine wertvolle Unterstützung, um mit den emotionalen und organisatorischen Herausforderungen besser umzugehen.

Ein weiterer Tipp: Es lohnt sich, nach regionalen Angeboten Ausschau zu halten, die speziell auf die Bedürfnisse von pflegenden Männern zugeschnitten sind. Oft gibt es lokal zugeschnittene Initiativen, die zusätzliche Unterstützung bieten.

Wie können wir Vorurteile gegenüber pflegenden Männern abbauen und ihre gesellschaftliche Unterstützung stärken?

Um Vorurteile gegenüber Männern in Pflegeverantwortung abzubauen, muss ihre Rolle stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Medien können hier viel bewirken, indem sie positive Beispiele zeigen und stereotype Vorstellungen hinterfragen. Solche Darstellungen helfen, das Bild zu normalisieren, dass auch Männer selbstverständlich Pflegeaufgaben übernehmen.

Auch Aufklärungskampagnen und Bildungsinitiativen in Schulen und Unternehmen sind entscheidend. Sie vermitteln ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Leistungen von Männern in Pflegeverantwortung. Gleichzeitig fördern sie die gesellschaftliche Akzeptanz. Je offener über dieses Thema gesprochen wird, desto einfacher fällt es betroffenen Männern, Unterstützung zu suchen und anzunehmen. Das stärkt nicht nur die Einzelnen, sondern trägt auch zu einem stärkeren sozialen Zusammenhalt bei.

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